Armin Rohde: Nachrichten zu konsumieren sollte ein Schulfach sein

Armin Rohde: Nachrichten zu konsumieren sollte ein Schulfach sein

Er gehört zwar nicht zu den 'Alles dichtmachen'-Promis, doch Armin Rohde (66) macht sich auch so Gedanken darüber, was zurzeit in Deutschland schief läuft. So bezeichnet der Schauspieler ('Nachtschicht') zum Beispiel das Hickhack um den Impfstoff AstraZeneca als verunsichernde Kommunikationsfehler.

"Schreckensnachrichten aus dem Zusammenhang gerissen"

"Es wurden und werden Schreckensnachrichten verbreitet, die aus dem Zusammenhang gerissen sind. Ich sehe es als verhängnisvoll an, dass Informationen zu schnell ungeprüft geglaubt und weitergetragen werden", so der Star im Gespräch mit 't-online'. Er wünscht sich mehr Hilfe dabei, die Wahrheit aus einem Meer aus Fake News herauszufischen: "Eigentlich sollte es ein Schulfach sein, Nachrichten zu konsumieren. Eine Gesellschaft, die Schüler als Staatsbürger ernst nimmt, sollte ihnen insbesondere beibringen, wie man Fake News erkennt."

Armin Rohde sorgt sich um parlamentarische Demokratie

Glaubwürdigkeits- und Kommunikationsprobleme in der Politik bereiten Armin Rohde ebenfalls Sorgen: "Dass Politiker zunehmend Geschmack an Entscheidungen am Parlament vorbei finden, schafft weiteres Misstrauen." Bei vielen Entscheidungen berufe man sich mittlerweile zu schnell auf die extreme Ausnahmesituation. Zudem würden viele Regeln oft keinen Sinn ergeben: "Wenn ich wahrnehme, dass Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln die Masken tragen müssen, das Personal aber nicht, frage ich mich als denkender Staatsbürger doch: Wer wird verarscht, das Personal oder die Fahrgäste?"

Sinnvollen Maßnahmen werde schließlich immer weiter misstraut, so der Schauspieler weiter. Das spiele der AfD in die Hände, die die Verunsicherung der Menschen ausnutze. Auch wenn er aus der rechten Ecke zurzeit keine echte Gefahr sieht, so glaubt er doch: "Man muss halt wachsam sein und auch vorsichtig." Statt pausenlosen Lockdowns hätte sich der Star übrigens lieber ein Stärken des Gesundheitssystems gewünscht. Von einem ist er jedoch überzeugt: Es wird nicht mehr so, wie es einmal war. "Alle glauben, wir könnten in unser altes Leben zurück. Unser altes Leben gibt es aber so nicht mehr", so Armin Rohde.

Bild: FrankHoermann/SVEN SIMON/picture-alliance/Cover Images

via Cover Media

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