Dame Judi Dench verteidigte offen ihren "guten Freund" Kevin Spacey.
Die 83-jährige Schauspielerin verriet, dass sie nicht einverstanden sei mit der Art und Weise, wie der in Ungnade gefallene Star in ‚Alles Geld der Welt‘ aufgrund der Vorwürfe sexueller Misshandlung durch Christopher Plummer ersetzt wurde. Spacey war beschuldigt worden, sexuelle Annäherungsversuche gegenüber dem damals erst 14-jährigen Schauspieler Anthony Rapp gemacht zu haben. Die Darstellerin verriet Reportern auf dem internationalen Filmfestival in San Sebastian: "Ich kann dem Ganzen nicht zustimmen. Was immer er auch getan hat, man kann nicht einfach damit beginnen, ihn aus Filmen zu streichen. Soll die Geschichte sich ständig wiederholen? Sollen wir zurück in die Zeit fallen, wo jeder, der sich in irgendeiner Weise falsch verhalten hat oder das Gesetz gebrochen hat, herausgestrichen wird? Werden wir sie aus unserer Geschichtsschreibung ausklammern? Ich kenne die genauen Umstände nicht, aber trotz allem ist und war er ein guter Schauspieler. Und er ist ein guter Freund."

Die ‚Red Joan‘-Darstellerin lobte den 59-jährigen Darsteller, der wegen der Vorwürfe von der Produktion der Netflix-Dramaserie ‚House of Cards‘ gefeuert wurde, für das Mitgefühl, welches Spacey ihr bei einem gemeinsamen Projekt im Jahr 2001 zeigte, kurz nachdem ihr Ehemann Michael Williams verstorben war. Sie erklärte: "Ich arbeitete mit Kevin Spacey gemeinsam an ‚Schiffsmeldungen‘ und ich fühlte mich sehr wohl dabei. Er hat niemals erwähnt, dass er wusste, dass es mir schlecht geht. Er munterte mich auf und brachte mich dazu, weiterzumachen."

Der ‚Skyfall‘-Star begrüßt darüber hinaus die "besondere Zeit des Wandels", die die Time’s Up- und #MeToo-Bewegungen hervor gerufen haben. Sie ergänzte: "Ich denke, es gibt viele Dinge, die angesprochen und besser gemacht werden müssen. Im Moment findet ein Wandel statt bezüglich der Sichtweise auf solche Themen. Es gibt viel mehr Rollen für Frauen und das ist gut. Es soll noch lange so weitergehen."