„Nicht irgendein Mädchen sein, das ermordet wird“

„Nicht irgendein Mädchen sein, das ermordet wird“

Ein realistischer Blick auf das damalige Leben in den Vereinigten Staaten von Amerika! Die neue zehnteilige Horrorserie “Lovecraft Country” (seit 13. November auf Sky Atlantic) rückt das Thema der rassistischen Diskrimierung zu Zeiten der Jim-Crow-Ära in den 50er Jahren in den Mittelpunkt des Geschehens.

Auch nach so langer Zeit könnte die Geschichte im Hinblick auf die weltweite “Black Lives Matter”-Bewegung nicht aktueller sein. In der Hauptrolle des Serien-Hits: Jonathan Majors, der sich als Kriegsveteran “Atticus” unter anderem mit Kindheitsfreundin “Letitia”, die von Jurnee Smollett-Bell gespielt wird, auf die Suche nach seinem verschollenen Vater macht.

Besonders Smollett-Bell hat eine emotionale Bindung zu ihrer Rolle in “Lovecraft Country”, wie sie im Interview mit Viply erzählte: “Ich bin mit Horror- und SciFi-Filmen aufgewachsen und liebe dieses Genre. Ich erinnere mich noch, als ich mit zehn Jahren ‚Das Schweigen der Lämmer‘ gesehen habe, während meine Schwester eine Übernachtungsparty mit ihren Freundinnen hatte. Ich weiß noch, dass ich so fasziniert von der Figur Hannibal Lecter war. In beruflicher Hinsicht hatte ich leider nie die Chance, in Horrorfilmen mitzuspielen. Es scheint, als hätten Schwarze Schauspieler in diesem Genre nur wenig Platz. Ich habe in der Vergangenheit meinen Schauspielagenten oft angeschrien, weil ich nicht irgendein Schwarzes Mädchen spielen wollte, das auf Seite 33 ermordet wird. Es war ziemlich frustrierend, zu sehen, dass ich keine guten Rollen in einem Genre angeboten bekomme, das ich eigentlich so sehr liebe.”

Auch Hauptdarsteller Jonathan Majors ist stolz auf sein Schaffen in “Lovecraft Country”. Er gab im Interview mit XXX zu, dass die schreckliche Thematik der Serie ihn auch nach Drehschluss noch verfolgt hat. “Die Geschichte fühlt sich sehr aktuell an, obwohl es bereits vor 50 oder 60 Jahren passiert ist. Rassismus gibt es schon seit 1619, den Beginn dieser Nation. Die Serie ist wie ein Rückblick und zeigt auf erschreckende Weise, welche Dinge bis heute in Amerika schief laufen”, so Majors offen.

Um die teils heftigen Szenen nicht im Kopf zu behalten, hat der Schauspieler eine Methode gefunden, die ihm dabei helfen soll, abzuschalten: “Auch wenn ich zu Hause mein Kostüm ablege, bleibt manchmal ein Teil meiner Figur an mir kleben. Wenn das passiert, höre ich 45 Minuten lang ein bestimmtes Musikalbum an. Ich esse, dusche, bete und schaue mir das Drehbuch für den nächsten Tag an. Dann gehe ich schlafen – und sobald das letzte Lied auf dem Album ertönt, habe ich den Rest meiner Serienfigur von mir abgeschüttelt.”

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