Maria Furtwängler über Chancengleichheit: „Ganz offensichtlich eine Männerquote“

Maria Furtwängler über Chancengleichheit: „Ganz offensichtlich eine Männerquote“

Als ruhige, nachdenkliche Kommissarin Charlotte Lindholm wurde Maria Furtwängler (54) zum Star, seit 2020 sehen die Zuschauer in 'Ausgebremst' eine quirlige Seite der Schauspielerin. Die Serie ist halbwegs improvisiert, doch nur weil sie keine Texte auswendig lernen muss, heißt das noch lange nicht, dass sich Maria nicht intensiv auf den Dreh vorbereitet.

Männer bestimmen, wo's langgeht

"Man muss die Figur sogar genauer kennen, um dann spontan aus der Figur heraus reagieren zu können", erzählte der Star im Interview mit 't-online'. Dennoch ist die Serie ein Magnet für Gaststars, die sich darum reißen, mitzumachen. "Bei anderen Projekten ist es schon mal so, dass man 20 Kolleginnen und Kollegen ansprechen muss, damit eine oder einer mitmacht. Hier gab es überall ein ganz schnelles Ja." In 'Ausgebremst' werden viele feministische Themen angeschnitten, ein Thema, welches Maria Furtwängler am Herzen liegt. Sie setzt sich unter anderem aktiv für eine Frauenquote ein. "Indem man Frauen endlich auch in bisherige Männerdomänen reinlässt, werden sie gehört und bringen neue Impulse ein", so die Schauspielerin. Die meisten, oft das Leben anderer steuernden Strukturen werden nach wie vor von Männern bestimmt — doch das sei einfach nicht plausibel.

Maria Furtwängler will Wandel anschieben

Als Beispiel nannte Maria Furtwängler ein Bild, welches Kamala Harris neben 50 ihrer Vorgänger zeigt: "Kein einziger dieser 50 Herren musste sich zuvor gegen eine Frau durchsetzen, nicht ein einziger musste beweisen, dass er besser ist als eine talentierte Frau. Ganz offensichtlich hat es hier eine Männerquote gegeben – und zwar von 100 Prozent." Die würde aber niemand in Frage stellen, auch die Frauen nicht, denn auch sie würden darauf beharren, dass nur die Qualität ausschlaggebend sein soll. "Aber war denn die Qualität ausschlaggebend bei den 50 Herren Vizepräsidenten? Die Beharrlichkeit, mit der wir Menschen auf das Altbekannte zurückzugreifen, ist zu stark."

Veränderungen brauchten Zeit, doch in einigen Bereichen geht es der Schauspielerin nicht schnell genug voran, vor allem bei Gewalt gegen Frauen. "Ich reagiere sehr stark auf Ungerechtigkeit und habe besonders das Gefühl, dass ich mich engagieren muss, wenn es dabei um Frauen geht", so der Star. Das gehe von körperlicher Gewalt bis zu Drohungen gegen Frauen, die sich in die Öffentlichkeit wagen. Das würde viele abschrecken, auch Aktivistinnen. Bleibt zu hoffen, dass Maria Furtwänglers Einsatz mehr Menschen die Augen öffnet.

Foto: Cover Media

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