Jonny Greenwood ermutigte jedes Mitglied seines ‚Spencer‘-Orchesters, Individualität zu zeigen.
Der Radiohead-Gitarrist hat den Soundtrack zum kommenden Prinzessin Diana-Biopic komponiert und das traditionelle Barockensemble auf den Kopf gestellt, um etwas Besonderes zu schaffen. Er wollte dabei aber keinen einzigen Musiker auf der Strecke lassen, sondern forderte jeden auf, seine Individualität zu zeigen.

Dem Magazin ‚Uncut‘ sagte der Star jetzt: „Es war die Idee, die Musiker, während sie spielten, einen nach dem anderen durch Free-Jazz-Spieler zu ersetzen. Die Musik sollte also langsam mutieren und sich allmählich von einer Welt in die nächste verschieben. Sie hören diese vertrauten Klänge – Cembali und Trompeten und Pauken – aber sie werden von Jazzmusikern gespielt. Ich habe großartige Aufnahmen von The Smile-Schlagzeuger Tom Skinner, der diese beiden Pauken spielt und jeden Teil von ihnen trifft. Es ist ziemlich aufregend.“

Der Musiker gab zu, dass sein Ansatz zwar als „schwerfällig“ angesehen werden könne, er aber das Gefühl habe, dass er zum Drehbuch passte. Er erklärte: „Es ist vielleicht ein bisschen schwerfällig, aber es fühlte sich an, als wäre die Musik die richtige Kombination. Diana ist so eine chaotische und farbenfrohe Person in all dieser tristen, bedrückenden, biederen Tradition.“ Und während Jonny als Komponist die Führung übernahm, wollte er nicht, dass sich sein Orchester mit ihren Auftritten eingeschränkt fühlte. Er fügte hinzu: „Musiker sind mehr als nur Automaten, vor die man Partituren stellt. Barockmusik hat sowieso viel Improvisation. Ich bin besessen von den Spielern als Individuen und der Zugang zu einem 48-köpfigen Orchester bedeutet, dass man plötzlich in einer Band mit 48 Leuten ist. Ein Streicher ist bereits ein ganzes Universum von Möglichkeiten und das vervielfacht sich mit jedem neuen Musiker, der dazukommt.“

©Bilder:BANG Media International – Jonny Greenwood – Radiohead gig Italy 2017 – Getty