Zwingt Russland ukrainische Kriegsgefangene, gegen ihr eigenes Land zu kämpfen?

Berichten staatlicher Medien zufolge könnte Russland ukrainische Kriegsgefangene einsetzen, um für Russland gegen ihr eigenes Land zu kämpfen.

Diese Vorfälle lösen Besorgnis aus, da sie der Ansicht von Experten zufolge Kriegsverbrechen darstellen könnten.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti hat ein Video veröffentlicht, das zeigen soll, wie ukrainische Gefangene in die russische Armee eingegliedert werden.

Es ist darin zu sehen, wie sie Russland – scheinbar freiwillig die Treue schwören und dabei Gewehre und Militärkleidung tragen.

Dem Bericht zufolge sollen die betreffenden Kriegsgefangenen auf ihren Dienst an der russischen Front vorbereitet worden sein und bald in den Kampf ziehen.

Es ist allerdings nicht klar, wie der Wahrheitsgehalt des Berichtes oder der von RIA Novosti verbreiteten Videos einzuschätzen ist.

Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch könnte solch ein Vorgehen einen Verstoß gegen die Genfer Konvention über den Umgang mit Kriegsgefangenen darstellen.

Nach dieser dürfen kriegsgefangene Soldaten nicht dem Kampf oder gefährlichen Bedingungen ausgesetzt werden – unabhängig davon, ob dies unter Zwang geschieht.

Auch wenn die russischen Behörden behaupteten, auf freiwilliger Basis zu rekrutieren, sei es „schwer vorstellbar“, dass Kriegsgefangene wirklich frei entscheiden können, meint dazu Julia Gorbunowa, leitende Referentin für die Ukraine bei Human Rights Watch.

©Bilder:BANG Media International – Vladimir Putin – Belfast International Airport in Belfast – JUN 13 – AVALON