„Ich fühlte, wie sein Atem über meine Haut strich“

Foto: Ocean23
Ich lehne mich an die Wand meines Schlafzimmers, meine Finger streichen langsam über mein Handgelenk. Die Dunkelheit umhüllt mich, doch meine Gedanken tragen mich fort – dorthin, wo alles anders war. Wo ich nicht nur Zuschauerin sein sollte. Wo ich ihn traf.
Es war eine Filmproduktion, ein großes Set mitten in der Stadt. Ich war nur als Zuschauerin dort, eingeladen von einer Freundin, die im Team arbeitete. Der Duft von heißem Kaffee und Kabeltrommeln lag in der Luft, Stimmen schwirrten durcheinander, Scheinwerfer warfen lange Schatten auf den Asphalt.
Und dann sah ich ihn. Leon.
Er stand lässig am Rand des Sets, ein Drehbuch in der Hand, doch sein Blick ruhte nicht auf den Seiten. Er ruhte auf mir.
Ich hielt den Atem an.
Er war groß, breitschultrig, die Art von Mann, die keine Worte braucht, um Autorität auszustrahlen. Sein dunkles, leicht verwuscheltes Haar fiel ihm in die Stirn, als hätte ihn der Wind eines Filmsets erfasst, das in einer anderen Welt spielte. Sein maßgeschneidertes Hemd, leicht aufgeknöpft, ließ gerade genug erahnen, um meine Gedanken abzulenken.
Aber es war sein Blick, der mich gefangen hielt. Dunkel, wissend. Als hätte er längst entschieden, dass dieses Spiel beginnen würde – ob ich bereit war oder nicht.
„Du siehst aus, als würdest du lieber mitspielen als zuschauen.“ Seine Stimme war rau, tief, ein Hauch von Belustigung darin.
Ich spürte, wie mein Puls schneller wurde. „Ich bin nur hier, um zu beobachten.“
„Schade.“ Er trat näher. „Manchmal sind die besten Szenen die, die nicht geplant waren.“
Mein Herz raste. Ich konnte den leichten Hauch seines Aftershaves riechen, eine Mischung aus Sandelholz und Rauch. Sein Blick wanderte über mein Gesicht, tiefer, verweilte auf meiner Halsbeuge.
Ich stellte mir vor, wie er mich in eine dunklere Ecke des Sets zog, hinter die Requisiten, wo uns niemand sehen konnte. Wo die Geräusche der Filmcrew gedämpft wurden, aber das Pochen meines Herzens unüberhörbar war.
Er stand so nah, dass ich seine Körperwärme spürte. Meine Brust hob und senkte sich schneller. Ich wusste, dass ich gehen sollte. Aber ich tat es nicht.
Seine Hand strich über meine Taille, nur eine leichte Berührung, kaum mehr als ein Hauch – doch mein Körper reagierte darauf, als hätte er mich schon längst berührt. Ich schloss die Augen für einen Moment, fühlte, wie sein Atem über meine Haut strich, wie seine Finger an meinem Rücken entlangfuhren, fordernd, aber kontrolliert.
„Immer noch nur Zuschauerin?“ Sein Flüstern war kaum mehr als ein heißer Atemhauch an meinem Ohr.
Mein Körper brannte. Ich spürte die Hitze, die zwischen uns pulsierte. Das Spiel, das längst begonnen hatte.
Er drückte mich sanft gegen eine hölzerne Kulisse, seine Finger strichen über mein Schlüsselbein, tiefer, spielten mit dem Stoff meines Kleides. Mein Atem wurde unruhiger. Mein Körper lehnte sich unbewusst näher, wollte mehr, verlangte nach mehr.
Seine Lippen fanden meine Haut, setzten kleine, brennende Spuren entlang meines Halses. Meine Finger verkrallten sich in sein Hemd, fühlten den festen Körper darunter.
Ich stellte mir vor, wie er mich mit einem einzigen, entschlossenen Griff hochhob, mich gegen die warme Holzverkleidung presste. Wie seine Hände über meine Oberschenkel strichen, wie sein Mund mich mit einer Intensität berührte, die mich alles um mich herum vergessen ließ.
Ein lautes Geräusch auf dem Set riss mich zurück in die Realität.
Ich lag noch immer in meinem Bett, mein Körper glühte, mein Atem war schwer. Meine Hände ruhten auf meinen Schenkeln, als könnten sie noch immer seine Berührung spüren.
Leon existierte nur in meinem Kopf.
Aber verdammt, er fühlte sich real an.