Anja Reschke: Mit Shitstorm-Erfahrung in ihre neue Show

Anja Reschke

NDR / Das Erste/Thorsten Jander

Anja Reschke (50) kennt sich aus mit Shitstorms. Schon vor Jahren hatten Rechtsextreme sie zur Hassfigur auserkoren, weil sie sich positiv über die Flüchtlingsaufnahme äußerte.

"Wünschen tue ich das keinem"

Nun stellt die Moderatorin ihre neue Show 'Reschke Fernsehen' vor. Der Titel stammt aus dem Mund des AfD-Politikers Alexander Gauland, der in einer Sendung nicht von der "Lügenpresse" sprechen wollte und stattdessen diesen Begriff wählte. Gemeint hat er aber dasselbe. In der neuen Show geht die Journalistin Themen auf witzige Weise auf den Grund, wie die Vorbilder aus den USA es tun. "Wir besinnen uns auf die guten, alten, verlässlichen Werte des Fernsehens: seriöse Information und Unterhaltung mit Niveau. Die Sendung soll Spaß machen, aber am Ende steht dann auch Erkenntnis", so die Moderatorin in der Pressemeldung zur Sendung. Sie weiß auch, dass es wieder Anfeindungen geben wird, aber dieses Mal ist sie gerüstet. "Ich weiß, welche Themen was auslösen, und ich weiß auch, aus welchen Ecken welche Anfeindungen mit welcher Motivation kommen", erklärte sie gegenüber 't-online.de'. "Damit hat man nicht mehr das Gefühl, die halbe Welt würde einen hassen." Aber 2015, als man sich auf sie eingeschossen hatte, war keine leichte Zeit. "Wünschen tue ich das keinem."

Anja Reschke glaubt nicht an Zensur in Deutschland

Positiv sieht Anja Reschke, dass sexistische oder rassistische Bemerkungen nicht einfach so untergehen. Da würde in den sozialen Medien schon Haltung gewahrt, wie sie es 2015 von der Bevölkerung forderte. Dies würde dann wieder für Aufruhr sorgen. "Das ist Diskurs und den müssen wir aushalten", findet die NDR-Angestellte. "Deswegen finde ich diesen Vorwurf, es gebe eine Art Zensur, so absurd. Jeder kann in Deutschland offen seine Meinung – und sei sie noch so verquer – kundtun, ohne dass ihm etwas geschieht."

Und noch etwas Positives – immer mehr Frauen sind als Meinungsträgerinnen im Fernsehen zu sehen. "Es gibt inzwischen große Anstrengungen, gleich viele Frauen wie Männer im Programm zu zeigen. Früher gab es etwa ganze Magazinsendungen oder Tagesschau-Ausgaben, in denen nicht eine einzige Frau zu sehen war. Noch gelingt 50:50 nicht, aber zumindest ist das Bewusstsein geweckt", freute sich Anja Reschke, die mit ihrer Sendung ab dem 2. Februar im Ersten auch einen Teil zur Frauenquote beiträgt.

Bild: NDR / Das Erste/Thorsten Jander

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