Boris Becker (56) hat so Einiges hinter sich. Im April 2022 wurde der ehemalige Tennisstar in Großbritannien wegen Unterschlagung zu 2 1/2 Jahren Haft verurteilt worden und musste ins Gefängnis. Er kam im Dezember raus, musste aber seine geliebte Wahlheimat verlassen und darf bis auf Weiteres nicht zurück.

“Ich bin sicherlich ein besserer Mensch als vor fünf Jahren"

Momentan lebt er mit seiner Lebensgefährtin Lilian de Carvalho Monteiro in Mailand und sprach mit der italienischen Zeitung 'Corriere della Sera' darüber, wie er die Zeit im Knast überstanden hat. "Ich bin dank meines Verstandes wieder auf die Beine gekommen." Seine mentale Einstellung habe ihn auch beim Tennis immer wieder geholfen. Aber der Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen habe etwas mit ihm gemacht. "Ich bin sicherlich ein besserer Mensch als vor fünf Jahren", erzählte er und setzte dann auf die Unterstützung seiner Liebsten. "Und während ich das sage, hoffe ich, dass meine Frau mir zustimmt." Beruflich läuft es auch wieder für den Leimener. Er moderiert für Eurosport aus München die Australian Open und trainiert seit Oktober den Weltranglisten-Achten Holger Rune.

Boris Becker gibt Rat aus der Ferne

Seinen neuen Schützling kann er allerding in Melbourne nicht betreuen. ”Ich habe berufliche Verpflichtungen mit Fernsehsendern und anderen Sponsoren, das geht aber den anderen Teammitgliedern genauso", erzählte Boris Becker laut dpa-Reportern. "Es geht nicht, dass eine Person alles abdeckt, beziehungsweise 52 Wochen im Jahr bei ihm ist." Und dann blitzte so etwas wie Selbsterkenntnis auf. "Das will ich ihm nicht antun, dass er mich so lange ertragen muss." Aber der Däne könne sich auf ihn verlassen. "Auch wenn ich in München bin, bin ich mit einem Ohr immer bei Holger." Ob er nun ein besserer Mensch geworden ist, müssen andere beurteilen, aber es steht fest, nämlich dass Boris Becker wieder mit beiden Beinen auf beruflich festem Boden steht.

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