Collien Ulmen-Fernandes: Bei Viva konnte sie nicht sie selbst sein
Collien Ulmen-Fernandes (42) lässt alte Zeiten aufleben. Die Moderatorin stellt gerade eine Dokumentation über den Musiksender Viva vor. Der Sender, bei dem die 'Traumschiff'-Darstellerin ihre Karriere 2003 begann, wurde vor dreißig Jahren gegründet.
Zweit Drittel der Texte zusammengestrichen
Die Hamburgerin war zwar nicht bei den Anfängen dabei, aber sie hat genug zu erzählen, vor allem, wie sie damals als junge Frau präsentiert wurde. Sie hatte damit Probleme, dass sie immer Ausschnitt tragen sollte, ebenso durfte keine Ironie in ihre Moderation einfließen lassen. "Mir wurden zwei Drittel der Texte, die ich selbst geschrieben habe, zusammengestrichen, weil das zu ironisch sei und wenn Frauen ironisch sein wollen, komme das zickig rüber, hieß es. Das sei ja Männerhumor, wurde mir gesagt." Andere hatten weniger Probleme, so wie ihre Kollegin Gülcan Kamps. "Ich sollte oft in etwas gepresst werden, was ich nicht zu hundert Prozent war", erinnerte sich Collien gegenüber dem Medienmagazin ‘dwdl.de’. "Und Gülcan sagt, sie war zu 100 Prozent das, was man von ihr wollte. Insofern war ihr Blick auf Viva durchweg positiv und ich habe damals viele Kämpfe geführt bei Viva."
Collien Ulmen-Fernandes erinnert sich an ihr furchtbarstes Interview
Gülcan war auch diejenige, die schuld am “schlimmsten Interview” gewesen sei, denn Collien Ulmen-Fernandes musste sie innerhalb von zwei Minuten vertreten, da ihre Kollegin im Stau stand. "Dann wurde ich ins Studio geschubst, wo Männer saßen, die ich interviewen sollte", berichtet der ehemalige Viva-Star mit Schaudern gegenüber dem SWR. "Das Problem war, ich wusste nicht, wer sie sind und was sie machen. Sind es Sänger oder Schauspieler und wollen die ihren Filmen promoten? Das war natürlich furchtbar unangenehm. Man kann ja nicht als Einstiegsfrage stellen: 'Entschuldigung, wer seid ihr und was macht ihr beruflich – ich habe keine Ahnung.' So hangelte ich mich durch diese Live-Sendung. Das war für mich die absolute Katastrophe und das schlimmste Interview von allen." Diese Zeiten sind für Collien Ulmen-Fernandes zum Glück vorbei.
Bild: picture alliance / Eva Oertwig / SCHROEWIG | Eva Oertwig / SCHROEWIG