Franca Lehfeldt und Christian Lindner

Nicole Kubelka/Geisler-Fotopress/picture-alliance/Cover Images

Franca Lehfeldt: Nach dem Peinlich-Versprecher kam der Shitstorm

Kann man wirklich die Rote Armee mit der Roten Armee Fraktion verwechseln? Peinlich ist der Versprecher, den sich Franca Lehfeldt anlässlich einer Livesendung zum Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz geleistet hat, auf jeden Fall. "Heute vor 78 Jahren befreite die Rote Armee Fraktion die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz", erklärte die Moderatorin, die immerhin Chefreporterin des Nachrichtensenders Welt ist.

Befreiungsschlag auf Twitter

Dabei war es natürlich nicht die Terrorvereinigung (die damals übrigens auch noch nicht existierte), die Auschwitz befreite, sondern die Sowjetarmee. Das blieb natürlich nicht unbemerkt, und es brach ein Shitstorm über die Frau des Finanzministers Christian Lindner herein. "Erklärt der Hochleistungsjournalistin mit Regierungsanbindung im eigenen Bett mal bitte jemand, was die RAF ist…" war einer der Spitzen, die gegen sie abgefeuert wurden. Schließlich hatte Franca Lehfeldt genug und ging gegen die Art und Weise wie sie virtuell auseinandergenommen wurde, in die Offensive. Am Sonntag (29. Januar) meldete sie sich auf Twitter zu Wort.

Franca Lehfeldt geht in die Offensive

"Bei einer Moderation habe ich mich versprochen. Das sollte in Live-Situationen nicht passieren, ist es aber leider", schrieb Franca Lehfeldt. "Menschen machen Fehler. Es folgte eine unverhältnismäßige Welle von Häme und vor allem Sexismus. Ich frage mich, was in Köpfen vorgeht, die sich daran beteiligen." Zum gewünschten Befreiungsschlag wurde der Tweet dann aber nicht unbedingt, denn manche Nutzer*innen machten die Journalistin schnell darauf aufmerksam, dass sie einen simplen Versprecher ja wohl "sofort korrigiert" hätte. Ihr Tweet habe es noch schlimmer gemacht. "Und wer sich dann noch herauszuwinden versucht, um seine Insuffizienz zu verschleiern, ist in einer Redaktion am falschen Platz", schimpfte ein Nutzer. Es gab aber auch Reaktionen, die Milde walten ließen. "Menschen machen Fehler – und wie wenig dramatisch ist dieser?" schrieb zum Beispiel der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann. Der Versprecher wird Franca Lehfeldt aber vermutlich noch eine Weile nachhängen.

Bild: Nicole Kubelka/Geisler-Fotopress/picture-alliance/Cover Images

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