„Guillermo del Toro lehnt generative KI in seinen Filmen ab“

Guillermo del Toro – March 2023 – Avalon – Academy Awards

Guillermo del Toro hat klare Vorstellungen, wenn es um seine Kunst geht. Der 61-jährige Regisseur hat nie daran gedacht, generative Künstliche Intelligenz in seiner kommenden Version von ‚Frankenstein‘, basierend auf dem berühmten Roman von Mary Shelley, zu verwenden. In einer aktuellen Episode des NPR-Podcasts ‚Fresh Air‘ stellte er unmissverständlich klar: „KI, insbesondere generative KI, interessiert mich nicht. Und sie wird mich auch niemals interessieren. Ich bin 61 und hoffe, bis zu meinem Tod uninteressiert daran zu bleiben. Neulich erhielt ich eine E-Mail mit der Frage nach meiner Haltung zur KI, und ich antwortete kurz: ‚Ich würde lieber sterben.‘

Guillermo del Toros Blick auf Kreativität

Als der Moderator seine starke Meinung kommentierte, brachte del Toro seine mexikanischen Wurzeln ins Spiel und erklärte: „Ich denke, selbst wenn ein Mensch ein Lied singt, das schon häufig aufgenommen wurde, filtert er dabei seine eigenen Erfahrungen und sein Leben.“ Obwohl del Toro skeptisch gegenüber KI ist, sieht er dennoch interessante Parallelen zwischen der Technologie und der Figur des Victor Frankenstein, verkörpert von Oscar Isaac. Auf die Frage, wie sehr KI den Film beeinflusst habe, stellte er fest: „Ja und nein. Nein, denn meine eigentliche Sorge ist nicht künstliche Intelligenz, sondern natürliche Dummheit. Das ist es, was die schlimmsten Lehrer der Welt antreibt.“ Er möchte, dass Victors Arroganz den ‚Tech-Bros‘ von heute ähnelt – blind erschafft er, ohne an die Konsequenzen zu denken.

In der neuen ‚Frankenstein‘-Adaption spielt der 28-jährige Jacob Elordi das berühmte Geschöpf, das mit seinem Schöpfer Victor in Konflikt steht. Del Toro hat den Film jedoch mehr als Familiendrama konzipiert als als klassischen Horror. Er sagte: „Ich habe die Figur des Monsters seit meiner Kindheit verfolgt. Ich habe darauf gewartet, den Film unter den richtigen Bedingungen zu machen – kreativ genug, um ihm Tiefe und Einzigartigkeit zu verleihen, und in einem Maßstab, der es ermöglicht, eine ganze Welt neu zu erschaffen. Jetzt, wo er fertig ist, fühle ich mich fast wie nach einer postnatalen Depression.“