Iris Berben: Es ist schön, als attraktiv wahrgenommen zu werden
Wenn die Rede von Iris Berben ist, bewegt sich die Unterhaltung irgendwann schon ganz von allein auf das Thema Aussehen. Wie macht die das? Die Schauspielerin ('Rosa Roth') feierte gerade am Freitag (12. August) ihren 72. Geburtstag, doch noch immer sieht man ihr davon nichts an.
"Ein guter Türöffner"
Ihr Äußeres öffnete ihr aber auch schon in jungen Jahren Türen. Das verriet die Darstellerin jetzt im Gespräch mit 'Welt am Sonntag'. Schon früh sei sie "als hübsches Mädchen" besetzt worden. Ein Kompliment, welches sie aber auch herausforderte: "Das war ein ganz guter Motor, weil es mich antrieb zu beweisen, dass ich mehr als Attraktivität zu bieten hatte. Trotzdem, in der Zeit war ein hübsches Mädchen zu sein, ein guter Türöffner." Als attraktiv wahrgenommen zu werden, sei natürlich schön, unter der Bedingung "dass man nicht darauf reduziert wird." Neben den beruflichen Erinnerungen blickte der Star auch auf gesellschaftliche Veränderungen seit den Sechzigern zurück.
Iris Berben fand Gefallen an der Freizügigkeit
Iris Berben erinnerte sich: "Wir hatten Gefallen an der Freizügigkeit damals. Wir sind locker miteinander umgegangen und wollten den Konservativen eine lange Nase zeigen." Das sei heute anders. "Vieles, was man heute als übergriffig ansieht, wurde damals gar nicht so empfunden. Es wurde einem hinterhergepfiffen, und man sah es als Kompliment." Dennoch hält sie die #MeToo-Debatte für unerlässlich.
Ein Vorbild für die junge Generation will sie indes nicht sein, wie sie letztes Jahr im Gespräch mit der 'Augsburger Allgemeinen Zeitung' betonte. "Ich bin kein gutes Beispiel für junge Leute. Denn ich habe gar nichts ausgelassen." Einen Tipp hatte Iris Berben allerdings doch parat: "Macht euch nicht abhängig von den Forderungen anderer. Fordert euch selbst. Erkennt euch erst mal selbst."
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