Melanie Müller über die Hausdurchsuchung: "Gibt doch viel wichtigere Sachen, oder?"
Noch immer ist nicht klar, was genau auf einem Konzert von Melanie Müller (34) Mitte September in Leipzig geschah. Fest steht, dass das Publikum "Sieg Heil!" brüllte und viele den Arm zum Hitlergruß hoben. Ob die Sängerin ('Wer sich erinnert…war nicht dabei') mitgemacht hat, muss letztlich die Staatsanwaltschaft entscheiden, die sich jetzt mit dem Fall befasst.
Dieselbe Handbewegung seit elf Jahren
Ein Video tauchte auf, auf dem zu sehen ist, wie der Ballermann-Star den Arm hebt. Eindeutig als Hitlergruß ist diese Geste indes nicht auszumachen, und Melanie wehrt sich entschieden gegen den Vorwurf: "Seit elf Jahren stehe ich auf der Bühne und mache immer diese Handbewegungen. Nicht aus rechtsradikalem Hintergrund, sondern Zicke-Zacke-Zicke-Zacke, also genau so, wie ich es dort mache." Das Konzert, so beteuerte sie weiter, habe sie sofort abgebrochen, als sie die Nazi-Rufe bemerkte, doch dafür gibt es bis heute keine Beweise. Der vorerst traurige Höhepunkt der Geschichte: Am 13. Oktober kam es in den frühen Morgenstunden zu einer Hausdurchsuchung bei Melanie und ihrem Lebensgefährten Andreas Kunz – der behauptete, es sei nichts Verdächtiges gefunden worden.
Melanie Müller sorgt sich um Gasrechnungen
Mittlerweile singt Melanie Müller wieder auf Mallorca, wo sich die Saison langsam dem Ende zuneigt. Dort wollte RTL offenbar mit der Sängerin sprechen, doch ein Interview, so der Sender, lehnte sie ab. Nach dem Auftritt bekommt ein Team sie dennoch vor die Kamera, fragt nach der Hausdurchsuchung. "In Deutschland wird das gerade kontrolliert, aber man wird nichts finden", so die selbstbewusste ehemalige Dschungelkönigin, bevor sie plötzlich in die Offensive geht: "Aber interessiert euch doch mal dafür, dass halb Deutschland nicht seine Gasrechnung bezahlen kann. Gibt doch viel wichtigere Sachen, oder?" Nun können sich Medien in der Regel mit mehr als einer Sache gleichzeitig beschäftigen. Bei Melanie Müller scheint die Zeit der kleinlauten Reue zunächst einmal vorbei zu sein.
Bild: Jens Kalaene/picture-alliance/Cover Images