Mimi Fiedler: Der Schauspielberuf ist "super familienuntauglich"
Schauspielerin Mimi Fiedler (46) kann eigentlich mit Stolz auf ihre Karriere schauen – andere haben es nicht so weit geschafft. Aber für ihren Beruf muss man sich wappnen, und die gebürtige Kroatin mit deutschem Pass weiß nicht, ob sie noch einmal machen würde, wenn sie vorher gewusst hätte, was sie erwartet.
Sehr bewertend
Die Darstellerin plauderte mit Tijen Onaran in deren Podcast 'Aufsteiger*innen – Der Podcast über den Mut Erste*r zu sein' über ihre Berufssparte und die Bilanz sieht nicht gut aus. Die Mutter einer mittlerweile erwachsenen Tochter hat gute Gründe, vom Job abzuraten, denn er sei "super familienuntauglich" und vor allem "sehr bewertend". "Es ist auch diese Bewertung und Warterei. Zum Casting zu gehen und da deine Zeit zu geben und dann rufen sie dich nicht mal an und sagen ab. Man wird behandelt wie Ware." Der Fernsehliebling würde deshalb seinen Job nicht noch einmal wählen, wenn das zur Wahl stünde. Denn: "Es ist ein Beruf, da muss man wirklich ein richtig, richtig, richtig starkes Selbstbewusstsein haben."
Mimi Fiedler kämpft mit Alkoholsucht
Und so ein starkes Selbstbewusstsein haben die wenigsten. Mimi Fiedler wohl auch nicht – sie leidet seit Jahren unter ihrer Alkoholsucht, ist mittlerweile trocken und spricht sehr offen darüber, um anderen Mut zu machen, dass sie nicht allein sind. Der Impuls zur Flasche zu greifen, komme immer mal wieder. So sprach sie vor Kurzem sehr offen darüber, dass sie fast wieder rückfällig geworden wäre, es aber zum Glück nicht wurde. Die Gefahr sei aber da: "Ich habe den Denkzettel, den ich bekommen habe, verstanden", schrieb der ehemalige 'Tatort'-Star auf Instagram'. "Nämlich die erneute und schmerzliche Erinnerung daran, dass Alkohol die mächtigste Droge aller Drogen ist." Alkoholsucht ist mit viel Scham verbunden, aber Mimi Fiedler hat es geschafft, damit umzugehen – mehr noch: ihr offener Umgang kann anderen helfen und verdient Respekt.
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