Oliver Wnuk: Der Schauspieler warnt vor "Zeigefinger-Kultur"

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Oliver Wnuk (48) klagt darüber, dass sich die Gesellschaft im Laufe der Jahre verändert hat. Der Schauspieler ('Die Kanzlei') spielte in der Comedy-Serie 'Stromberg' mit. Das ist jetzt schon zwölf Jahre her. Der Darsteller glaubt, dass es so eine bissige Serie nicht mehr geben würde.
Mehr Protest gegen 'Stromberg'
"Wenn unsere Figuren bei 'Stromberg' Randgruppen aufs Korn genommen haben und sich damit aber eigentlich selbst degradierten, habe ich das Gefühl, dass es dafür heutzutage mehr Protest geben würde", ist sich der Fernsehstar im Gespräch mit dem ZDF sicher. Die Art, wie man miteinander umgeht, habe sich verändert. "Vom Gefühl her würde ich sagen, leben wir eine 'Zeigefinger-Kultur', befand der Wahlberliner und führte weiter aus: "Die Menschen grenzen sich und ihre Art zu leben sehr ab, tragen sie paradoxerweise jedoch gleichzeitig sichtbar und vermeintlich selbstbewusst nach außen, um sie gleichzeitig vor jeder Art Angriff, auch wenn es sich dabei um Komik handelt, zu verteidigen."
Oliver Wnuk sieht schwierige Zeiten für Komik
Und genau diese Einstellung mache es schwieriger für Projekte, die solche Lebensmodelle auf die Schippe nehmen wollen. "Das macht es der Komik und denen, die davon leben mögen, schwerer dazwischen zu grätschen."
Aber zumindest kann sich Oliver Wnuk sicher sein, dass es Krimisendungen einfacher in Deutschland haben. Seit 13 Jahren ist er bei der Serie 'Nord, Nord, Mord' dabei, die auf Sylt gedreht wird und die Serie erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. So groß ist die Liebe, dass bei den Dreharbeiten viele Fans dabei sein wollen. "Es hat sich wirklich krass entwickelt. Da standen dann sicherlich an die 200 begeisterte Fans um uns herum", erzählte der Star in einer Instagram-Fragerunde. "Da weiß der Kameramann gar nicht mehr, in welche Richtung er schießen soll, weil alles voller Menschen ist", wusste Oliver Wnuk zu berichten.
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