Russland will Flugzeugabsturz „momentan“ nicht nach internationalen Regeln untersuchen
Russland hat der brasilianischen Luftfahrtbehörde mitgeteilt, dass es den Absturz des Jets vom Typ Embraer Legacy 600 „momentan“ nicht nach den international geltenden Regeln untersuchen wird.
Das gab die brasilianische Behörde am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters bekannt.
Bei dem Absturz in Russland waren letzte Woche zehn Mitglieder der Söldnergruppe Wagner ums Leben gekommen, unter ihnen ihr Anführer Jewgeni Prigoschin.
Das brasilianische Zentrum zur Untersuchung und Prävention von Luftfahrtunfällen (CENIPA) hatte im Interesse der Verbesserung der Flugsicherheit erklärt, dass es sich einer Untersuchung unter russischer Leitung anschließen würde.
Dies könne allerdings nur nach offizieller Einladung und unter der Bedingung geschehen, dass die Untersuchung nach internationalen Regeln abliefe.
Die russische Luftfahrtbehörde ist grundsätzlich nicht verpflichtet, das CENIPA zwecks einer Zusammenarbeit einzuladen.
Aus Sicht einiger Experten und ehemaliger Ermittler sei dies jedoch ratsam,
da die USA und andere westliche Regierungen den Kreml verdächtigen, den Absturz verursacht zu haben.
Der am 23. August abgestürzte Flugzeugtyp Embraer Legacy 600 hatte bislang eine gute Sicherheitsbilanz.
Während die Absturzursache noch nicht geklärt ist, bestreitet der Kreml jegliche Verwicklung in den Vorfall.