Schade um die vielen Talente: Bernhard Brink kritisiert Castingshows
Bernhard Brink (72, 'Du gehst fort') blickt auf eine lange Schlagerkarriere zurück und denkt noch lange nicht ans Aufhören. Doch wie würde er sich verhalten, wenn er heute als junger Sänger eine Musikkarriere anstreben würde? "Wenn ich jung wäre, würde ich wahrscheinlich sagen, ich stelle mich dem Bohlen. Da würde ich dann zu 'DSDS' gehen, weil es keine andere Chance gibt", sagte er im Podcast 'Aber bitte mit Schlager'.
Schwere Zeiten für Nachwuchskünstler
Die Musiklandschaft habe sich total gewandelt, aber die beliebten Castingshows böten für die wenigsten Teilnehmerinnen den erwünschten Einstieg: "Guck dir an, was da für gute Talente sind bei 'The Voice of Germany' oder 'DSDS', die einfach benutzt werden für eine kurze Zeit, dann werden sie weggeworfen. Das finde ich manchmal sehr schade", kritisierte Brink die schwierige Situation für junge Künstler*innen. Ein Problem seien die mangelnden Auftrittsmöglichkeiten für unbekannte Talente: "Es ist ganz schwierig geworden für einen Newcomer, noch mal richtige Zeichen zu setzen", klagte der Star. "Es gibt natürlich eine Subkultur am Ballermann, da geht es mehr ums Ausziehen als um Musik."
Bernhard Brink forever
Hinzu kommt die nachgelassene Risikobereitschaft in der Musikbranche, was dem Schlagerveteran zugute kommt – denn bewährte Stars sind weiterhin gefragt und er erklärte: "Ich kann da wirklich allen nur drohen, die mich nicht so mögen: Ich mache noch ein bisschen weiter, mir macht das alles noch Spaß." Und der Erfolg gibt ihm Recht, denn mit seinem aktuellen Album 'Stärker als die Ewigkeit' gelang ihm der drittbeste Charteinstieg seiner Karriere. Sieben Cover-Versionen alter Hits von Kollegen wie Udo Jürgens, Bernd Clüver und Daliah Lavi, dazu sieben brandneue Songs von Bernhard Brink – die Fans lieben es.
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