Thomas Gottschalk: Die AfD verdient unsere Aufmerksamkeit

picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth
Am 16. Oktober wird Thomas Gottschalk (74) sein mit Spannung erwartetes Buch ‚Ungefiltert – Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann‘ veröffentlichen. Einige spannende Auszüge und Interviews sind bereits in der Presse gelandet und haben in den sozialen Medien für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt. Doch Gottschalk geht in seinem Buch weit über das Thema Political Correctness hinaus und thematisiert auch die Parteienpolitik.
Politische Heimatlosigkeit und persönliche Einsichten
Ein interessanter Auszug von ‚t-online‘ gewährt Einblicke in Thomas Gottschalks Ansichten über die AfD. Er betont, dass er diese Partei nicht wählen würde und reflektiert über seine Jugend, als er und seine Freunde eher links eingestellt waren. Heute fühlt sich Gottschalk politisch heimatlos und erklärt: „Unter den politischen Schlagworten gefällt mir der Begriff ‚Freiheit‘, den die FDP im Namen trägt, am besten. Aber ich sehe dieses Ideal dort ebenso wenig umgesetzt wie das Christliche in der Union.“ Während er konservative Ansätze nicht als negativ empfindet, sieht er darin auch die Möglichkeit, aus Erfahrungen zu lernen und diese zu bewahren.
Wie geht Thomas Gottschalk mit der AfD um? Bei einem Klassentreffen äußerten er und seine Freunde sich einig: Die AfD ist nicht die Lösung. Gottschalk hat sich auch Gedanken darüber gemacht, wie man mit extremen politischen Ansichten umgehen sollte: „Statt sachliche Diskussionen zu führen und gemeinsam mehrheitsfähige Lösungen zu erarbeiten, die Kompromisse verlangen, erschöpfen sie sich darin, gegen alle anderen zu sein.“ Seine Meinung dazu ist klar: „Auch wenn ich denke, dass die AfD eventuell verboten werden sollte, ist es meiner Ansicht nach wichtig, eine politische Kraft ab einem gewissen Zuspruch nicht einfach zu ignorieren.“ Thomas Gottschalk fordert eine offene und ehrliche Diskussion über die AfD – eine realistische Perspektive, die er für notwendig hält.
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