Lewis Hamilton (hier mit Teamchef) und Mercedes F1 starteten 2021 Ignite, eine gemeinsame, gemeinnützige Initiative zur Unterstützung von mehr Vielfalt und Inklusion im Motorsport. Foto: Mercedes (honorarfrei)

Lewis Hamilton (hier mit Teamchef) und Mercedes F1 starteten 2021 Ignite, eine gemeinsame, gemeinnützige Initiative zur Unterstützung von mehr Vielfalt und Inklusion im Motorsport. Foto: Mercedes (honorarfrei)

Lewis Hamilton: „Meine Karriere war eine relativ einsame Reise“

Wie die britische Zeitung Sun berichtet, blickt Lewis Hamilton mit gemischten Gefühlen auf seine bisherige Laufbahn im Motorsport zurück. Zwar gehört er mit 7 Weltmeistertiteln inzwischen zu den Legenden des Sports, doch fühlte er sich im Laufe seiner Karriere häufig einsam, da er einer der einzigen Farbigen im ganzen Rennzirkus. Weder das Fahrerfeld noch die Teams sind sehr divers. Während der weltweiten Rassismusdebatte 2019 sei Hamilton dies nochmals verdeutlicht worden. Inzwischen hat er eine Kommission gegründet, die sich mit der Unterrepräsentation Schwarzer im britischen Motorsport beschäftigt.

Dass Hamilton sich einsam fühlt, ist durchaus zu verstehen. Betrachtet man die Teambilder der unterschiedlichen Konstrukteure fällt auf, dass wenige Farbige in der Formel 1 arbeiten. Zudem gibt es außer Hamilton auch keinen schwarzen Fahrer. Das Problem ist allerdings keine der Formel 1, sondern ein generelles des Motorsports. In den meisten Rennserien bleiben die Weißen unter sich. Dies hat unterschiedliche Gründe und soll hier gar nicht genau untersucht werden. Viele hoffen, dass Hamilton ein Vorbild für die nächste Generation ist und in den kommenden Jahren mehr Farbige die Chance im Motorsport bekommen.

Lewis Hamilton könnte sich mit einem achten WM Titel am Ende dieser Saison endgültig unsterblich machen und somit weiter junge schwarze und farbige Talente ermutigen, in seine Fußstapfen zu treten. Allerdings sieht es in Sachen WM Sieg nicht so gut aus. In Folge der Regeländerungen, die zu Beginn des Jahres gegriffen haben, ist Mercedes in Sachen Performance hinter die Ferrari und Red Bull zurückgefallen. Aktuell führt Ferraripilot Charles Leclerc die Fahrerwertung vor Max Verstappen, der im Vorjahr im letzten Rennen Lewis Hamilton den Titel noch wegschnappte, an. Hamilton liegt mit 68 Punkten Rückstand nur auf Platz 6.

Zwar zeigten die Mercedes am vergangenen Rennwochenende bei der Premiere des Miami Grand Prix aufsteigende Form, doch rechnet kaum jemand mehr damit, dass der Rekordweltmeister nochmals in den Titelkampf eingreifen kann. Mercedes wird alles dafür tun, um wieder ganz vorne mitzufahren, doch gilt Weltmeister Max Verstappen bei den Wettexperten von bwin als klarer Favorit auf den Titel. Hamilton liegt in Sachen Quote nur auf Rang 5 hinter den beiden Ferrari- und Red Bull-Piloten. Findet das Mercedes-AMG Petronas Formula One Team nicht bald eine Lösung, um den doch deutlichen Rückstand auf die Konkurrenz wettzumachen, muss Hamilton wohl noch ein weiteres Jahr warten, um den mit Michael Schumacher geteilten Rekord von sieben WM-Titeln zu knacken.

Hamilton ist jetzt schon eine Rennsportlegende. Er hat es allen Widrigkeiten zum Trotz geschafft, sich über viele Jahre als bester seiner Zunft zu etablieren und sich in einem Sport, den man durchaus als „Sport der Weißen“ bezeichnen kann, ein Denkmal gesetzt. Zwar ist es etwas hochgegriffen, den noch jungen Briten mit Legenden wie Mohammed Ali oder Tiger Woods zu nennen, doch gehört der Brite zu den ganz Großen, der für sich und andere viel in seiner Sportart bewegt hat.

Lewis Hamilton und Mercedes F1 starteten 2021 Ignite, eine gemeinsame, gemeinnützige Initiative zur Unterstützung von mehr Vielfalt und Inklusion im Motorsport. Foto: Mercedes (honorarfrei)

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