Foto: Adobe / blackday

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Wie​‍​‌‍​‍‌ erfolgreich sind Promis als Casino-Investoren?

Stars stecken ihre Kohle schon lange nicht mehr nur in Filme, Musik oder Mode. Manche wollen an das ganze große Geld ran, lüsten nach Macht und finden ihren Reiz am Risiko. Und genau diese Dinge bieten Casinos, ganz gleich ober in Nevada, Macau oder an irgendeinem Karibikstrand.

Ein Blick auf derartige Projekte offenbart ein Muster. Prominente heißen nicht einfach nur so eine Sache gut. Fast immer geht es darum, sich ein Stück vom Kuchen sichern, mitzuentscheiden, mitbestimmen zu dürfen. Andere möchten eine Marke aufbauen oder ihr Image stärken. Und während sich manche auf klassische Resorts einlassen, zieht es viele der neuen VIP-Garde auch in die spannenden und sich rasch verändernden Welten des digitalen Glücksspiels.

Wenn Prominenz zum Kapital wird

Fame ist wie ein eigener Vermögenswert. Er sorgt für Aufmerksamkeit, Vertrauen, Neugierde. Wer über Jahrzehnte ein Publikum für sich gewinnen konnte, kann das in Branchen umsetzen, in denen Aufmerksamkeit ein Geschäftszweig ist. Casinos zählen dazu.

Geld, Hype und Aufmerksamkeit gehören natürlich zusammen. Doch die eigentliche Währung ist die Öffentlichkeitswirkung. Ein Hollywood-Star, der bei einem Casino-Resort einsteigt, verleiht dem Standort ein Gesicht. Dabei entsteht ein Markt, in dem mit Promi-Namen ganz offen geworben wird. Auch bei Top Casinos ohne Lizenz tauchen sie auf – als Gegenentwurf zu einem Geschäft, das sich immer mehr reguliert.

Dass immer mehr Promis nicht nur Werbeträger und Markengesichter bleiben wollen, sondern selbst unternehmerisch aktiv werden und Verantwortung übernehmen, sagt viel über diese Branche aus. Glücksspiel ist heute weit mehr ein globales Netz zwischen land-basierten Casinos, Online-Plattformen und Entertainment. Stars sollen dabei helfen, ein strategisches Asset zu positionieren.

Die Alten und Ihre riskanten Casino-Investments

Frank Sinatra ist vielleicht der bekannteste Vertreter des frühen Vegas-Hypes. Sein Einstieg in die Cal Neva Lodge machte das Resort in den 60ern zum Treffpunkt von Politikern, Schauspielern und Musikern.  Der Mythos war wichtiger als das Business, aber das zeigt eben auch, wie eng Glamour und Gambling miteinander verwoben sind.

Ähnlich waren die Storys vom Rat Pack. Die Projekte waren weniger technisch als atmosphärisch. Edle Bars, kleine Konzerte und Roulette-Tische. 

Geld floss reichlich, aber natürlich gab es auch hochkarätige Risiken. Die Branche lag damals nicht weit entfernt von skrupellosen Deals. Mit dem falschen Partner an Board, oder einer negativ Schlagzeile war mehr als nur Kapital, was ein Star verlieren konnte.

Trotzdem prägten diese Abenteuer das Bild vom Casino als Treffpunkt der Superlative, ein Ort, an dem Ruhm und Risiko zusammenfinden.

Merv Griffin und der TV-Mogul, der Atlantic City umkrempeln wollte

Mit Griffin kam ein Unternehmer ins Spiel, der die Sprache des Fernsehens verstand: Dramaturgie, Markenführung, Einschaltquote. Als er in den 80ern in Atlantic City investierte, ging es nicht nur um ein Gebäude. Es ging um ein Erlebnis.

Er sah Casinos als Entertainment-Zentren. Hotels mit Shows, breitem Publikum und klarer Identität. Sein Bieterduell mit Donald Trump um Resorts International war dabei mehr als ein wirtschaftlicher Konflikt. Es war ein Kampf um Deutungshoheit in einer Branche, die gerade dabei war, sich neu zu erfinden.

Griffins Vision war groß, vielleicht zu groß. Doch sein Einfluss zeigte, dass Stars mit Unternehmergeist in der Lage sind, alte Strukturen aufzubrechen. Das Geschäftsmodell Kasino wurde zunehmend modular, professioneller, stärker durch Marketing geprägt.

Las Vegas als Bühne für gescheiterte Träume und stille Gewinne

George Clooney ist ein moderner Vertreter dieser Linie. Sein geplanter Komplex Las Ramblas sollte Luxus, Design und Exklusivität vereinen. Ein Projekt voller Ambitionen und großer Zahlen. Doch steigende Kosten und sinkende Finanzierung ließen den Plan scheitern.

Interessant ist weniger das Ende, sondern der Ansatz. Stars treten in Vegas nicht mehr nur als Gesichter von Shows auf. Sie werden zu Investoren, die Immobilienfonds, Architekten und Finanzierer an einen Tisch bringen.

Andere Beispiele wirken unscheinbarer. Kleine Beteiligungen an Resorts, Minderheitenanteile an Hotelketten, Kooperationen mit Hospitality-Marken. Viele dieser Deals erscheinen selten in Schlagzeilen. Sie bringen keine spektakulären Renditen, aber stetige Erträge. Vegas lebt von diesem Mix aus sichtbaren und unsichtbaren Beteiligungen.

Als Hollywood ein eigenes Glücksspiel-Universum erfand

Planet Hollywood, einst zwischen Restaurant und Popkultur angesiedelt, war ein früher Versuch, Stars als Marken zu skalieren. Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis und Sylvester Stallone standen an der Spitze der Kampagne. Der Casino-Ableger in Las Vegas trug denselben Impuls weiter: Filme als Lebensgefühl, Glücksspiel als Erlebnisbaustein.

Wichtig ist hier die Trennung: Nicht alle Stars hielten Kapital. Einige waren Gesichter, keine Eigentümer. Doch das Projekt zeigte, wie stark Entertainment und Glücksspiel ineinandergreifen.

Parallel begann die Nobu-Gruppe um Robert De Niro, ihr eigenes Modell zu etablieren. Das Hotel im Caesars Palace verband japanisches Design mit Hollywood-Glamour. Ein Beispiel dafür, wie sich Lifestyle-Brands in Casino-Komplexen verankern und dadurch neue Zielgruppen anziehen.

Sportstars ziehen ins digitale Wettgeschäft ein

Ein neuer Typ Investor dominiert seit einigen Jahren die digitale Welt. Michael Jordan ist das prominenteste Beispiel. Sein Einstieg bei DraftKings war mehr als ein Finanzdeal. Er brachte Expertise aus Sport, Marketing und Markenbildung ein.

Auch Jay-Z arbeitet seit Jahren mit Fanatics an Projekten, die von Sportwetten bis Merchandising reichen. Hier entsteht ein völlig anderes Spielfeld. Kein Teppichboden, kein Roulette, keine Live-Bühne. Glücksspiel findet auf Smartphones statt, losgelöst von Raum und Uhrzeit.

Diese VIP-Investitionen treiben eine Branche voran, die sich im Rhythmus digitaler Märkte bewegt. Entscheidungen basieren auf Daten, Nutzerströmen, Produktdesign. Und Prominente fungieren als Katalysatoren für Reichweite und Glaubwürdigkeit.