Collien Ulmen-Fernandes fordert: Wir brauchen mehr aktive Väter
Wenn es nach Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes (40) ginge, sollten alle in Elternzeit gehen können und sich um die Kinder kümmern. Davon ist die heutige Gesellschaft aber noch weit entfernt.
16 Prozent aktive Väter
Die Mutter einer zehnjährigen Tochter hat sich in ihrer Dokumentation 'Rabenväter oder Superdads' mit den heutigen Vätern beschäftigt. Auch wenn die jetzige Väter-Generation sich schon sehr von den vorherigen unterscheidet, gibt es noch viel zu tun: "Wenn man sich die Zahlen anschaut, sieht man, dass in nur einem Prozent aller Familien die Mutter die Familienernährerin ist, und dass nur 16 Prozent der Väter in die Kategorie des modernen, aktiven Vaters fallen", berichtete die gebürtige Hamburgerin im Interview mit 'RedaktionsNetzwerk Deutschland'. Überhaupt sei die Wahrnehmung von arbeitenden Müttern immer noch anders als die der arbeitenden Väter. Wenn ihr Gatte Christian Ulmen drei Filme im Jahr dreht, heißt es, er müsse schließlich Geld verdienen, wenn sie dagegen wegen der Arbeit häufig unterwegs sei, wird sie schief angesehen.
Collien Ulmen-Fernandes will Väter in die Verantwortung nehmen
Collien Ulmen-Fernandes weiß, dass es noch ein langer Weg ist, bis sich die Rollen einpendeln. Wenn Frauen genauso viel verdienen wie die Männer und es eben nicht klar ist, wer sich in der Elternzeit um das Baby kümmert, ist schon viel erreicht. Das Finanzielle ist eine Sache, aber die aktive Teilnahme der Väter eine andere. "Es ist wichtig, dass Väter den Alltag mitnehmen. Dass sie die Erschöpfung mitnehmen", betonte die Darstellerin gegenüber 'familie.de'. "Wenn die Väter dem Arbeitgeber zeigen, ich bin genauso dafür zuständig, dann ist es auch später nicht mehr merkwürdig, wenn der Papa sagt: 'Ich muss nach Hause, mein Kind ist krank'. Weil man den Vater dann schon in dieser Zuständigkeit gesehen hat."
Und wenn die Chef*innen maulen, weil man als Mann in Elternzeit will, muss man da durch. "Das ist ja bei uns Frauen genauso, wenn wir beruflich stark involviert sind, dann müssen wir uns auch einige Dinge anhören. Diesen Gegenwind muss man einfach aushalten können", befand Collien Ulmen-Fernandes, die darauf hofft, dass aus den 16 Prozent aktiven Väter wesentlich mehr werden.
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