Marietta Slomka: Fehler werden nicht mehr toleriert

Marietta Slomka

Marietta Slomka

Böse Zuschauerbriefe waren einmal, nun muss sich die 'heute journal'-Moderatorin Marietta Slomka (52) mit einer ganz anderen Dynamik in den Sozialen Medien auseinandersetzen.

Hatespeech ist ein aktuelles Phänomen

Seit über zwanzig Jahren flimmert die gebürtige Kölnerin abends mit ihren unangenehmen Fragen für Politiker*innen über den Bildschirm. In den Jahrzehnten hat sich einiges geändert, was die Reaktion der Zuschauer*innen betrifft. "Die Fehlertoleranz ist geringer geworden. Es wird diskutiert, hinterfragt und kommentiert", beschrieb die Journalistin gegenüber 'db mobil' die Situation, die sich mit früher nicht mehr vergleichen lässt. "Es kamen hier und da böse Zuschauerbriefe, und es gab das Zuschauertelefon, aber das ist kein Vergleich zu heute. Heute sind wir Projektionsfläche für Leute, die Dampf ablassen oder uns für ihre politisch-ideologischen Zwecke instrumentalisieren wollen." Da ist es klar, warum sich die TV-Persönlichkeit scheut, einen klar sichtbaren Social-Media-Account zu haben.

Marietta Slomka fühlt mit jungen Journalistinnen

Gerade Frauen stehen besonders unter Beschuss und Marietta Slomka fühlt besonders mit denjenigen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. "Würde ich heute noch mal als sehr junge Redakteurin in diesen öffentlichen Job wechseln, hätte ich noch einige Bedenken mehr als vor 20 Jahren." Nichtsdestotrotz ist sie froh, dass sich immer mehr junge Menschen für Politik interessieren, sie sieht aber auch die gesellschaftspolitische Lage mit Sorge. "Das, was wir brauchen, ist das, was Politologen oder Soziologen Resilienz nennen", befand die Grimme-Preisträgerin gegenüber 'rbb Kultur'. "Widerstandsfähigkeit, sich nicht hinters Licht führen zu lassen, sich nicht von Propaganda beeinflussen zu lassen, sondern einen kritischen und klaren Blick auf unsere System zu werfen, auch auf seine Schwächen, ohne es deshalb in Grund und Boden abzulehnen. Das ist mir ein Anliegen." Marietta Slomka versucht jedenfalls mit ihrer Arbeit, diese Widerstandsfähigkeit zu festigen.

Bild: Jörg Carstensen/picture-alliance/Cover Images

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