Sebastian Krumbiegel: Aktiv gegen das Wegsehen!
Sebastian Krumbiegel (58), der in Deutschland als Sänger der Prinzen mit Hits wie ‚Alles nur geklaut‘ bekannt ist, hat die Fähigkeit, Klartext zu reden. Er ist fest davon überzeugt, dass er sich engagieren muss, und das lässt er sich auch nicht nehmen. Selbst wenn Kritiker ihm raten, sich auf seine Musikkarriere zu konzentrieren, bläst er zur Gegenwehr.
Engagement für eine bessere Welt
Im Gespräch mit ‚t-online‘ betont Sebastian, dass jeder in der Gesellschaft Verantwortung tragen sollte, und nicht nur Politiker*innen und Wissenschaftler*innen. „Es liegt an uns allen, wie wir die Welt gestalten“, erklärt er. Mit Blick auf die deutsche Geschichte, in der Demokratie und Menschenrechte oft missachtet wurden, fühlt er sich verpflichtet, aktiv zu sein. Sein persönliches Erlebnis mit der Erzählung seiner Großmutter über die Pogromnacht im Jahr 1938 prägt ihn bis heute. „Ich will nicht wegsehen“, sagt Sebastian und nutzt daher seine Plattform als Prominenter, um wichtige Themen anzusprechen. Kein Wunder, dass er ein gefragter Gast in Talkshows ist.
Obwohl viele sich über Politiker*innen beschweren, hat Sebastian Krumbiegel Verständnis für deren Herausforderungen. „Politik ist heute eine riesige Herausforderung“, stellt er fest. Die Entwicklungen der letzten Jahre, von der Ukraine-Krise bis zu den steigenden Lebenshaltungskosten, machen vielen Menschen zu schaffen und treiben sie in den Protest. Besonders besorgt zeigt sich Sebastian über die AfD und deren oft menschenfeindliche Rhetorik. „Ich merke, dass ich mit zunehmendem Alter radikaler im besten Sinne für Gerechtigkeit eintrete“, sagt er in einem Interview mit der ‚Zeit‘. Doch ihm wird auch klar, dass einfache Lösungen für komplexe Probleme kaum existieren.
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