Virgil Ablohs Nachfolger: Wer ist der Auserwählte?

Der am 30. September 1980 geborene Virgil Abloh war einer der vielversprechendsten Modedesigner seiner Generation. Er, der ursprünglich Architektur studierte, ist vor allem für sein Label Off-White bekannt. In seinen Kollektionen verband er Streetwear und Luxus auf eine unverkennbare Art und Weise.

Großflächige Schriftzüge, Anführungszeichen und das Absperrband waren die Markenzeichen Virgil Ablohs. Er verstarb am 28. November 2021 mit 41 Jahren. Dabei war Abloh von März 2018 an Art Director von Louis Vuitton im Bereich Herrenmode. Das machte ihn zum ersten Designer mit afrikanischen Wurzeln, der diese hochrangige Position in einem französischen Modehaus einnahm. Die brennende Frage ist inzwischen: Wer wird Virgil Abloh bei Louis Vuitton ersetzen?

Wer ist Virgil Abloh?

Kanye West erkannte bereits 2010 das Talent Virgils, nachdem er ein Jahr zuvor gemeinsam mit ihm ein Praktikum bei Fendi in Rom absolviert hatte. Er ernannte ihn im Anschluss daran zum Creative Director seines Labels DONDA. Hier gestaltete er etwa das Artwork von Watch the Throne mit. Auf diesem Album sind nicht nur Kanye West, sondern auch Jay-Z zu hören. Für diese Arbeit wurde Abloh für den Grammy in der Kategorie Best Recording Package vorgeschlagen. Die Designs des Modeschöpfers waren also stets mit Musik verbunden.

Dabei zeichnet das Leben Ablohs ebenso ein starker Geschäftssinn aus. 2011 etwa gründete er seine erste Firma Pyrex Vision. Er erwarb als Businessgrundlage gebrauchte Kleider von Ralph Lauren und wertete sie mit eigenen Grafiken auf. Kostete ein Hemd im Einkauf 40 Dollar, verkaufte er seine Eigenkreation ab 550 Dollar weiter. Dennoch handelte es sich bei Pyrex Vision lediglich um ein nicht-kommerzielles Projekt. Virgil Abloh sah seine erste Firma als künstlerisches Experiment an. 2013 sollte sein Modehaus Off-White in Mailand enstehen, das kommerzieller ausgelegt war.

Der Hype um Luxus Streetwear

Virgil Abloh war seiner Zeit voraus. Das beste Beispiel liefert wethenew. Er verstand, luxuriöse Raffinessen mit legerer Streetwear zu verbinden. Dabei nutzte er unverkennbare Elemente, die seine Handschrift trugen. Im Rückblick wird deutlich, dass der Designer nicht ohne Grund als Genie bezeichnet wird. Das trifft auf CEO Bernard Arnaud von LVMH ebenso wie auf andere Kollegen und langjährige Mitstreiter zu. Der Hype um Luxus Streetwear bleibt somit auch dank Abloh ungebrochen. Er zeigt, dass mit Hingabe erdachte Labels die Zeit überdauern.

Wo bekommt man Virgil Abloh angeboten?

Auch nach seinem Tod bieten zahlreiche Modehäuser Designs aus der Hand Ablohs an. Diese sind auf Luxus Sneakers ebenso wie auf Streetwear wie Hoodies, Pullover oder T-Shirts zu finden. Besonders seltene Stücke wie Taschen oder Schuhe werden bei Sotheby’s versteigert. Im Gegensatz dazu designte Abloh 2019 eine eigene Kollektion für das schwedische Möbelhaus IKEA. Wer ab 2022 Stücke des Modeschöpfers kaufen möchte, sollte sich jedoch an Luxushäuser wenden. Das KaDeWe in Berlin, Engelhorn oder Off-White sind empfehlenswerte Anlaufstellen.

Was kostet Ware von Virgil Abloh?

Luxus Sneakers oder Streetwear von Abloh kostet ab einigen Hundert Euro aufwärts. So sind manche Stücke bereits ab 395 Euro erhältlich. Soll es ein Pullover des Designers sein, ist mit einer Summe ab 895 Euro zu rechnen. Diese Kosten variieren je nach Kollektion und Beliebtheit. So wurden bei einer Auktion von Sotheby’s im Jahr 2022 200 Paar Luxus Sneakers der Air Force 1 Serie für insgesamt 25 Millionen Dollar verkauft.

Wer wird Virgil Abloh bei Louis Vuitton ersetzen?

Virgil Abloh galt als Designer der Stars. Außerdem heißt es, dass er das Luxuslabel LVMH wiederbelebte. So bezeichnet ihn CEO Bernard Arnaud nicht ohne Grund als Genie und echten Visionär. Neben Abloh war und ist Nicolas Ghesquière Chefdesigner bei LVMH.

Wer wird Kreativchef bei Louis Vuitton?

Seit 2013 ist Nicolas Ghesquière Kreativchef bei Louis Vuitton. Er arbeite eng mit Abloh zusammen, der für den Bereich Männermode zuständig war. Ob und durch wen Virgil ersetzt wird, das ist Anfang 2022 noch nicht bekannt.

Foto: Adobe / Florence Piot