Thom Yorke: Das hat er Neil Young zu verdanken
Thom Yorke verrät, dass ihm Neil Young das Selbstvertrauen gab, mit seiner natürlichen Stimme zu singen.
Der Radiohead-Frontmann verfügt über einen unglaublichen Stimmumfang und ist in der Lage, extrem hohe Töne zu treffen, was zum Markenzeichen seiner Band geworden ist. Allerdings traute sich der ‚No Surprises‘-Interpret nicht immer, in seiner markanten Art und Weise zu singen. Erst als er mit seinem älteren Kollegen verglichen wurde, beschloss er seine Stimmlage zu akzeptieren, die er anfangs für „unangenehm hoch und seltsam“ hielt.
In einem Auszug aus dem demnächst erscheinenden Buch ‚The Singers Talk‘ von Jason Thomas Gordon erinnert sich Yorke: „Ich fragte: ‚Wer ist Neil Young?‘ Ich hatte noch nie etwas von Neil Young gehört, also ging ich los und kaufte ‚After The Gold Rush‘ und dachte: ‚Wow! Ist es okay, so zu klingen?‘ Denn er ist etwas höher als ich, aber es gab eine Weichheit und Naivität in der Stimme, die ich immer zu verstecken versuchte. Dann dachte ich: ‚Oh, vielleicht muss ich das nicht verstecken‘.“
Auch der verstorbene Jeff Buckley war für Yorke ein Künstler, dank dem er sich mit seinem eigenen Gesang anfreunden konnte. „Als wir die zweite Platte [‚The Bends‘] machten, ging ich zu Jeff Buckley. Das war wieder so ein ‚Ist es okay, das zu tun?‘ Und es erinnerte mich an diesen verletzlichen Teil von mir, den ich eigentlich verbergen wollte. Ich erinnere mich, dass ich ‚Fake Plastic Trees‘ anfangs alleine aufgenommen habe. Als wir dann zusammenkamen, um es uns anzuhören, sagten die anderen: ‚Das nehmen wir!‘ Und ich sagte: ‚Nein, nein, das können wir nicht nehmen, das ist zu verletzlich. Das ist zu sehr ich‘“, berichtet der Künstler.