Vergewaltigungsurteil gegen Harvey Weinstein aufgehoben: Der Aufschrei der betroffenen Frauen

Harvey Weinstein

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Harvey Weinstein (72) wurde 2020 zu einer 23-jährigen Haftstrafe verurteilt, nachdem er wegen Vergewaltigung in zwei Fällen schuldig gesprochen worden war. Der Hollywood-Mogul legte Berufung ein und was wohl kaum jemand erwartet hatte, trat ein: Das Urteil wurde aufgehoben, es muss gegebenenfalls neu verhandelt werden. Das heißt, dass Weinstein wegen einer weiteren Verurteilung zwar weiter in Haft bleibt, aber dass die Zeuginnen erneut aussagen müssten.

Harvey Weinstein hatte 2020 Berufung eingelegt

Filmproduzent Weinstein war seinerzeit wegen zwei Vergewaltigungen mit unterschiedlichen Schweregraden zu einer 23-jährigen Haftstrafe in der Mohawk Correctional Facility in New York verurteilt worden. 2023 wurde er zudem in Los Angeles wegen weiterer sexueller Vergehen zu 16 Jahren Haft verurteilt. Juda Engelmeyer, Sprecher des einstigen Hollywood-Magnaten, sagte, dass sein Team "verhalten erfreut" sei über die Gerichtsentscheidung. "Er hat immer noch einen weiten Weg vor sich wegen des Falles in Los Angeles. Wir sehen uns nun die Auswirkungen der Berufung an."

Kaum war diese spektakuläre Gerichtsentscheidung am Donnerstag (25. April) bekannt geworden, kritisierten Weinsteins Gegner*innen sie lautstark. Mehr als 100 Frauen hatten sich mit Vorwürfen gegen den mächtigen Filmproduzenten zu Wort gemeldet, der Fall war der Beginn der #metoo-Bewegung. Die Abstimmung im Berufungsgericht endete mit vier zu drei Stimmen; auch wenn dies knapp ist, wurde damit seinem Einwand stattgegeben, dass sein ursprünglicher Prozess nicht fair abgelaufen sei, da auch Frauen aussagen durften, die nicht unmittelbar mit dem Fall zu tun hatten. Wird der Fall jetzt neu verhandelt?

Opfer des Filmmoguls sind entsetzt

Kurz nach Verkündung des Urteils gab die Interessengemeinschaft Silence Breakers, die eine Gruppe von Weinstein-Opfern vertritt, eine Erklärung ab. "Die heutige Nachricht ist nicht nur entmutigend, sondern auch zutiefst ungerecht", hieß es darin. "Aber diese Entscheidung ändert nichts an der Wahrhaftigkeit unserer Erfahrungen oder unserer Wahrheit; sie ist lediglich ein Rückschlag. Der für schuldig befundene Mann sitzt seine Haftstrafe weiterhin in einem kalifornischen Gefängnis ab." Und kämpferisch geht es weiter: "Als Überlebende 2017 überall ihr Schweigen beendeten, änderte sich die Welt. Wir bleiben weiter stark und setzen uns für diese Veränderung ein. Wir werden weiter für Gerechtigkeit für Überlebende überall kämpfen."

Bild: JOHN NACION/startraksphoto.com

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