Deutsche Fußball-VIP im Afrika-Cup

Nicht bei Fußball VIP: Beim Africa Cup geht’s zur Sache. Foto: Adobe / alphaspirit
Afrika ist im Fußballfieber. Der Afrika-Cup wird zurzeit in Kamerun ausgetragen, um den 33. Kontinentalmeister zu ermitteln. Das alle zwei Jahre stattfindende Turnier begann am 9. Januar und endet am 7. Februar, weshalb viele europäische Clubs in der Zeitspanne auf ihre Leistungsträger verzichten müssen.
Darunter befinden sich auch die deutschen Vereine FC Bayern München, TSG 1899 Hoffenheim und Bayer 04 Leverkusen, die aktuell um die Top-Ränge der Bundesliga kämpfen. Ohne die sportlichen Leistungen der folgenden fünf Stars müssen die Bundesligisten in den nächsten Fußball-Wochen auskommen.
Eric Maxim Choupo-Moting
Der bayerische Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting spielt für Kamerun, dem Gastgeberland des Afrika-Cups, dessen Spiele als Fußball-Highlights des Jahres bereits einen Platz bei den Betway Sportwetten ergattert haben. Laut den Fußball-Experten ist der fünfmalige Sieger Kamerun mit einer Quote von 1,25 (Stand: 11.01.2022) der wahrscheinlichste Gewinner der Gruppe A und einer der allgemeinen Favoriten des Turniers.
Wie wichtig Choupo-Motings fußballerischen Fähigkeiten für das kamerunische Team sein wird, wird sich in den folgenden Wochen zeigen. Schon immer war die Position des Bayern-Stars in der zentralafrikanischen Nationalmannschaft etwas ungewiss. Er wurde 2010 erstmals für die WM nominiert und agierte damals in den ersten Spielen als Stammspieler, konnte aber seine Position nicht halten. Es folgten einige Turniere, in der Choupo-Moting keine Nomination für den Kader erhielt. Nun darf er sich unter der Leitung des Trainers Toni Conceição erneut beweisen, der ihm sogar die Kapitänsbinde zutraut. Für Bayern München ist Choupo-Motings Abreise vorerst kein allzu großer Verlust. Seine Position ist festbesetzt vom Torjäger, Publikumsliebling und Robert Lewandowski, der mit seinem Ehrgeiz kaum den Platz für den kamerunischen Angreifer freiräumen wird.
Bouna Sarr
Neben Choupo-Moting nimmt auch der bayerische Abwehr- und Flügelspieler Bouna Sarr im Afrika-Cup teil. Er startet für Senegal – eine wahre Überraschung für das westafrikanische Team, da Sarr jahrelang nicht davon überzeugt werden konnte, im Nationalteam anzutreten. Nach mehreren abgeschlagenen Einladungen besann sich Sarr seinen afrikanischen Wurzeln, stimmte er im Herbst 2021 endlich der Nominierung zu und leistete einen Monat später sein Debüt WM-Qualifikationsspiel gegen Namibia. Nun ist Senegal mit Sarr auf der Jagd nach seinem ersten Titel im Afrika-Cup. Und die Chancen stehen nicht schlecht. Die Mannschaft ergatterte in der letzten Afrikameisterschaft den zweiten Platz und gewann in der Westafrikameisterschaft 2019 den Titel.
Auch für Bouna Sarr könnten erfolgreiche Einsätze im Afrika-Cup positiv auf seine spätere Zeit in Bayern München wirken. Zuletzt war der Abwehrspieler unzufrieden mit seinen wenigen Einsatzzeiten auf dem Rasen und überlegt den Abschied vom Rekordmeister.

Eine Stars beim Africa Cup haben ihre sportliche Heimat in der Allianz Arena in München. Foto: Adobe / charnsitr
Diadie Samassékou
Der Hoffenheimer Star Diadie Samassékou tritt im Afrika-Cup für Mali an. Der Mittelfeldspieler, der seit 2014 für die westafrikanische A-Nationalmannschaft spielt, landete einen perfekten Start im Afrika-Cup. Sein Team gewann das Auftaktspiel in der Gruppe F gegen Tunesien und erfreute seine Fans, die seit Jahren keine großen Erfolge „der Adler“ erlebt hatten. Doch, ob die Mannschaft diesen Erfolg weiterführen kann, ist fraglich. Trotz der Tatsache, dass Fußball zum Lieblingssport des Landes gehört, zählt Mali zu den strukturell schwächsten Ländern der Welt und ist auf Spenden und sonstiges Engagement aus Europa angewiesen, was sich auch auf den Erfolg im internationalen Fußball überträgt.
Für Hoffenheim wird sich die Zeit ohne Samassékou schwierig gestalten. Die Mannschaft startete bereits die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde mit sieben fehlenden Profis. Neben Samassékous Einsatz in Afrika war der Kader aufgrund Verletzungen und grippalen Infekten unterbesetzt. Falls der Personalmangel das Team in den folgenden Wochen weiterhin belastet, werden die Hoffenheimer Samassékou schmerzlich vermissen.
Odilon Kossounou
Bayer Leverkusen muss beim Afrika Cup auf seinen Verteidiger Odilon Kossounou aus der Elfenbeinküste verzichten. Kossounou ist seit seinem Debüt im Jahr 2020 ein wichtiges Mannschaftsmitglied der Ivorer. Auch im diesjährigen Afrika-Cup zählen „die Elefanten“ auf das fußballerische Können des Leverkuseners auf der Verteidigungslinie und hoffen mit seiner Hilfe auf den dritten Titelgewinn. Der Auftaktsieg gegen Äquatorialguinea hat bewiesen, dass die Chancen gar nicht so schlecht stehen.
Die Länderspielreise hat für Kossounou leider auch einen faden Beigeschmack. Nach langen Anlaufschwierigkeiten hatte er sich in Leverkusen wieder mehr Einsätze erarbeitet. Die Abwesenheit im Verein wird ihm möglicherweise wieder zurückwerfen.
Edmond Faycal Tapsoba
Auch der Innenverteidiger Edmond Fayçal Tapsoba nimmt sich eine Pause aus dem Leverkusener Vereinsfußball und spielt für sein Heimatland Burkina Fasos im Afrika-Cup. Obwohl er bereits 2017 debütierte, ist er erst seit 2019 Stammspieler der westafrikanischen Auswahl. Wie erfolgreich Burkina Faso in der Afrikameisterschaft sein wird, steht im Moment offen. Das Team muss seine nächsten Spiele mit Ausfällen antreten und hat bereits das Auftaktspiel gegen Kamerun verloren.
Das Fehlen Tapsobas setzt aktuell Bayer Leverkusen stark zu. Denn das Team muss mit der Verletzung seines Verteidigers Daley Sinkgraven den nächsten Ausfall verkraften. Insgesamt sind die Leverkusener mit zwei Verteidigern im Afrika-Cup und weiteren gesundheitlich angeschlagenen Spielern äußerst dünn besetzt.
Fazit ist, aufgrund des Afrika-Cups fehlen fünf Spieler aus den Top-Rängen der Bundesliga in der Startphase der Rückrunde. Tabellenführer Bayern München hat nur zwei Ersatzspieler nach Afrika geschickt, deren Positionen mit Top-Spielern Bayerns gut gefüllt sind. Hoffenheim und Bayer Leverkusen dagegen haben aktuell mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen, weshalb die Abwesenheit der afrikanischen Nationalspieler den Vereinskadern zusetzt. Ob die Länderspielreise der afrikanischen Spieler die ersten fünf Plätze der Bundesliga aufmischen wird, wird sich in den folgenden Spielwochen zeigen.
Foto ganz oben: Adobe / alphaspirit