Annett Louisan

Daniel Bockwoldt/picture-alliance/Cover Images

Annett Louisan: Verliebt in die Melancholie

Annett Louisan (45) machte erstmals vor fast 20 Jahren mit ihrer einprägsamen Songzeile “Ich will doch nur spielen” auf sich aufmerksam. Seit ihrem Debüt hat sich einiges getan bei der Sängerin – und doch ist sie ihren Grundprinzipien treu geblieben und hat sie noch vertieft.

Eine sanfte Drama-Queen

"Ich bin schlecht im Alltag, gut im Notfall – ich liebe Drama", beschrieb sie sich im Radio-Interview bei rbb 88,8, wo sie in der Musik- und Talkshow ‘Knapp daneben’ Songs aus ihrem neuen, zehnten Album ‘Babyblue’ vorstellte, das im Februar auf den Markt kam. Immer noch hat ihre Musik eine spielerische Leichtigkeit, hinter der sich oft ein Hauch von Melancholie verbirgt: "Ich bin Melancholikerin", bestätigte Annett. "Ich stelle mich gerne ab und zu mal an den Abgrund, aber ich springe nie. Ich finde, die Melancholie ist auch ein Motor. Ich entwickle mich auch in Tälern. Das Leben ist nicht so, man kann ja nicht immer glücklich sein. Das geht nicht, das ist auch gelogen. Man kann ja nicht alles weglächeln."

Annett Louisan liebt ihre Stimme heute mehr

Ihre unverkennbare weiche Stimme gefällt der Sängerin heute sogar besser als früher: "Da ist mehr Schmutz drin, mehr Tiefe", sagte die gebürtige Sächsin, die heute mit ihrem zweiten Ehemann, dem Songwriter Marcus Brosch, und der gemeinsamen fünfjährigen Tochter in Hamburg lebt. "Mein Traummann ist eine Mischung aus Rilke und Klaus Maria Brandauer. Vertrauenswürdig, lieb, klug, lustig, vertrauenswürdig und … versaut", verriet sie RPR1-Radiomoderatorin Miriam Audrey Hannah kürzlich im ‘Music Made in Germany’-Interview. Ihre Musik sieht die Sängerin auch als Chronik ihres Lebens: "Man kann ja keinen Menschen festhalten, keinen Erfolg, man kann auch schöne Gefühle nicht festhalten, man kann die Liebe nicht festhalten aber die Lieder, die bleiben und die erinnern mich immer an die verschiedenen Lebenszeiten. Durch meine Alben, durch meine Musik werde ich immer auch an meine eigene Vergangenheit erinnert", erklärte Annett Louisan, die jetzt Band 10 ihrer Memoiren mit ihren Fans teilt.

Bild: Daniel Bockwoldt/picture-alliance/Cover Images

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