Maren Kroymann

Malte Ossowski/SVEN SIMON/picture-alliance/Cover Images

Maren Kroymann kritisiert die TV-Branche: Ältere Frauen werden zu oft auf Oma-Rollen reduziert

Zunächst wollte Maren Kroymann (74) gar nicht TV-Star werden, doch als sie in ihrer Rolle in ‘Oh Gott, Herr Pfarrer’ "die erste feministische Serienmutter im deutschen Fernsehen" spielen konnte, war sie dabei. Obwohl sich etwas tut beim gezeigten Frauenbild, hält die Kabarettistin es für wichtig, dass die Rollen komplexer werden und auch das Älterwerden thematisiert wird.

Sexgöttin oder Oma

Immer noch folgten viele Rollen dem alten Schema: "Wenn wir jünger sind, sind wir die Frauen, die fuckable sind und das erotische Interesse von Männern hervorrufen. Dann sind wir Mütter. In der Klimakteriumszeit gibt es dann eine Lücke, da gibt es wenig Rollen. Danach kommt die Oma, grauhaarig oder nicht, das sind oft reduzierte Rollen, die kein großes Eigenleben haben. Das bildet überhaupt nicht ab, wie wir als moderne Frauen älter werden", fasste die gebürtige Harzerin zusammen.

Immer noch zu oberflächlich

Allzu oft gehe es in den Medien nach wie vor ums Äußerliche: "Dieser Schönheitsdarwinismus stört mich wahnsinnig und ist sehr verbreitet. Da muss man sich nur die Bilder von roten Teppichen ansehen: Da überbieten wir uns im Dünnsein, Schönsein, Nacktsein", klagte Maren Kroymann, die sich ärgert, dass viele positive Entwicklungen weniger Beachtung finden. Sie selbst habe allerdings Glück gehabt, sagte sie dem ‘RedaktionsNetzwerk Deutschland’: "Meine Karriere läuft wirklich antizyklisch. Ich habe gerade eine der besten Phasen meines Lebens. Das ist überraschend, hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass ich erst mit Ende 30 mit dem Fernsehen angefangen habe. Ich kam gleich als die feministische Person, die ich bin."

Was Maren Kroymann sich wünscht

Der ‘Heidenheimer Zeitung’ verriet sie, was sie sich von der TV-Branche wünscht: "Mehr gewagte Sachen machen – inhaltlich und ästhetisch! Und ich würde mehr interessante Rollen für ältere Frauen schreiben lassen. Es gibt zwar Ansätze, aber wir kommen immer noch zu selten vor im Fernsehen. Da dominiert immer noch die Frau als erotische Projektion oder aber die Oma-Rolle", kritisierte Maren Kroymann.

Bild: Malte Ossowski/SVEN SIMON/picture-alliance/Cover Images

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