Roland Kaiser: Verständnis für die Jugend und ihre Sorgen ums Klima
Sänger Roland Kaiser (71, 'Santa Maria') gehört nicht zu denjenigen, die sich mächtig aufregen, wenn sich Menschen aus Sorge um den Planeten auf den Straßen festkleben. Den zumeist jungen Protestierer*innen weht von der älteren Generation oft ein feindseliger Wind entgegen, aber der 'Hitparade'-Star gehört nicht dazu.
"Man muss ihre lautstarke Meinung ernst nehmen"
Die Schlager-Ikone hält es für das gute Recht der Jugend, darauf aufmerksam zu machen, dass mehr getan werden und schneller etwas geschehen muss, um die katastrophalen Konsequenzen des Klimawandels aufzuhalten. "Man muss ihre lautstarke Meldung ernst nehmen. Gute Argumente und sich öffentlich zu machen – das reicht aus", sagte der gebürtige Berliner laut 'Teleschau' in der Talkshow 'Bestbesetzung'. Und er hat großes Verständnis für ihre Angst. "Ich kann verstehen, wenn junge Menschen Sorge haben, dass wir, die wir ein paar Tage älter sind, ihnen keinen lebenswerten Planeten hinterlassen." Diese Toleranz, die er gegenüber anderen äußert, wünscht er sich auch für sich selbst.
Roland Kaiser fordert Toleranz
Seine alten Texte mögen dem Zeitgeist nicht mehr entsprechen, aber Roland Kaiser möchte sie deswegen nicht in die Tonne treten. Zensur mag er nicht und wenn sich die Leute über frauenfeindliche Songs wie 'Layla' aufregen, dann kann er das nicht verstehen. "Was ist denn das für eine Art, sich ständig aufzuregen?", brummelte der Schlagerkönig. "Ich muss mir das doch nicht anhören, wenn ich nicht will." Ob er sich die Ode, die die deutsche Punkband Ochmoneks an ihn verfasst hat, angehört hat, ist nicht bekannt. Dort heißt es so schön: "Im nächsten Leben werd‘ ich einfach Roland Kaiser. Ich trag ’nen Anzug und bin nie wieder heiser, singe Lieder über Liebe und Geschlechtsverkehr, und die Damenwelt begehrt mich dann vielmehr." Ob Roland Kaiser sich selbst auch so beschrieben hätte – vermutlich nicht.
Bild: Sebastian Kahnert/picture-alliance/Cover Images